Freitag, 3. Juli 2020

Feucht und trocken

Gestern zeigte sich das Wetter typisch norwegisch, wie ich es jedenfalls gehört habe, so wie das Wetter hier sein soll . Zumindestens hat mein begeistert in den Urlaub nach Schweden reisende Postbote das damals in Berlin so geschildert, dass das Wetter in Schweden relativ deständig ist und in Norwegen häufig feucht und unbeständig .
Bis jetzt habe ich ja selbst in Norwegen hier nur Sonnenschein und sogar Hitze erlebt . Selbst die Einheimischen sagten , das sei nicht normal . So habe ich mancherorts vom Schmelzwasser des Schnees in den Bergen angeschwollene reißende Flüsse gesehen und einige hundert Meter weiter wurden die Felder und Wiesen beregnet , so trocken war das.
Am Morgen bin ich weiter am Fjord einige hundert Meter gefahren und hielt dann an , um einige schöne Blumen zu fotografieren . Ich habe Glück gehabt . Eine Windböe kam und warf auf mein Fahrrad um . Es wäre beinahe in den Fjord gefallen .


Ich fuhr weiter und passierte die Ortschaft Flåm. Hier beginnt die schönste Eisenbahnstrecke Norwegens. Meine Karte zeigte mir einen Weg im Tal , in welchem auch die Bahn fährt , das Flåmtal.
Das war nicht übertrieben . Das Tal ist wunderschön.

Es ging immer steiler bergauf. Die letzten 200 Höhenmeter musste ich schieben . Darauf war ich aber vorbereitet . Oben, am Bahnhof Myrdal angekommen, vermisste ich den weiteren Weg. Auf Nachfragen stellte sich heraus , dass dieser nicht begehbar und teilweise noch zugeschneit sei. Deswegen entschied ich mich, mit der Bahn zu fahren.
Ich machte es anders als die anderen die meisten kommen von unten und nehmen das Fahrrad mit in die Bahn um dann von oben mit dem Mountainbike downhill zu fahren .
Ich machte es umgekehrt . Ich fuhr downhill mit der Bahn . So kam aber auch ich dann schließlich in den Genuss einer Bahnfahrt auf der schönsten Strecke Norwegens,  wenn auch nicht auf dem schönsten Abschnitt. Ich fuhr mit dieser Richtung Bergen bis zur Stadt Voss. Und wirklich eine wunderschöne Gegend, eine schöne Strecke durch die alpine Landschaft und an allen Ortschaften mit drei Häusern oder etwas mehr hielt die Bahn an . Es schaukelte so schön und ich hatte Glück , dass ich kurz vor meinem Zielort aufwachte .
In Voss zeigte sich das Wetter grau und feucht. Ab und zu tröpfelt es leicht . Das verstärkte sich unterwegs immer mehr . Die Schauer wurden intensiver . Aber schließlich habe ich ja Regensachen mitgenommen . Ich verstecke ich mich in einer Bushaltestelle und zog dieser an . Eigentlich mag ich diese Regensachen nicht so sehr , weil ich darunter sehr leicht ins Schwitzen komme und dann alles feucht wird . Weiter durch strömenden Regen kam ich an einer Fähre an um ein Stückchen über den Fjord zu fahren . Auf der anderen Seite angekommen , war wieder strahlender Sonnenschein .
Später zog ich die Regensachen gar nicht mehr an . Es regnete ziemlich und danach wurde ich wieder trocken und wenn ich trocken war dann fing ist wieder an mit regnen. Zum Glück waren auch einige Tunnel unterwegs. Meine ersten selbst gepflückten Kirschen aß ich im Regen. Hier sah ich viele Obstplantagen. Ich fuhr ziemlich weit an einem Ufer des Fjords und hatte den Blick auf schroffe schneebedeckte Berge, von denen vielerorts Wasserfälle hinabstürzten.
Unterwegs aber da die Intensität der Regengüsse immer mehr zu . Hinter der Stadt Odda fand ich auf einer zum Tunnel parallel verlaufenden nicht mehr befahrenen Straße einen Zeltplatz. 

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