Sonntag, 2. August 2020

Campus Galli, Brot vom Lorettohof und Schwäbische Alp.

Auf der Insel Mainau im Bodensee wurde vor vielen Jahren ein Plan für eine karolingische (ca. 500 n. Chr.) Klosteranlage gefunden. Dieser Bauplan wurde nie realisiert. Nun hat man sich daran gemacht, auf einem ausgesuchten Gelände mit den alten, nach damaligen archäologischen Forschungen bestätigt vorkommenden Werkzeugen und dem Wissen die Klosteranlage zu errichten. Das heißt dort, im Campus Galli, arbeiten Menschen in mittelalterlichen Gewändern, und bauen nun Stück für Stück diese Klosteranlage. Begonnen hat das ganze im Jahr 2012 und bis jetzt steht eigentlich noch kein Gebäude. Eine Holzkirche kann man als provisorisch und nicht dem Plan entsprechend ansehen. Aber was schön war, dass die Leute die dort ihr Handwerk haben, viel Zeit hatten, um von ihren Erfahrungen im Handwerk, von der Herstellung des Handwerkszeugs zu berichten, wie beispielsweise der Schmied, der Korbmacher und der Töpfer. Das machte für mich den Ausflug dorthin zum Erlebnis. Denn die Zeit schien wirklich still zu stehen. Etwas zu schaffen war gar nicht so wichtig, sondern über das Handwerk zu berichten, zu erzählen wie man das alles macht und dass die Bauleute auch viel mehr nachdenken müssen, wie sie das hinbekommen. Beispielsweise war dort im leichten kleinen Anflug von Auseinandersetzung zwischen Theorie und Praxis der Bericht eines Tischlers, der dort ein Maß drechselte. Es war sozusagen ein Fußmaß, der Fuß von Karl dem Großen, nach dem alles dort nun errichtet wurde, 30 cm. Nun war die Frage ob denn es damals schon Drechselbänke gab also ein Stab eingespannt und mit einer Schnur und einem Gegengewicht zum Drehen gebracht und der Drechsler hat gesagt, dass sich der Historiker mit dessen Ausführung zufrieden geben musste, weil eigentlich der Historiker sagte, damals gäbe es noch keine Drechselbank. Die Handwerker machten alle einen zufriedenen Eindruck und es war schön sie zu sehen, wie sie selbst in die Zeit des Mittelalters sich zurück versetzten, teilweise jedenfalls , denn ab und zu ging doch jemand zur Seite und telefonierte mit dem Handy oder sie nahmen sonst noch neuzeitliche Erfindungen in Anspruch wie natürlich auch die Brille.
Ob daraus nun irgendwie mal zukünftig was entsteht, finde ich gar nicht so wichtig, aber das Schaffen, das Handwerken, das sich Gedanken machen, wenn man Dinge nicht parat hat und natürlich auch nicht kaufen kann, das ist das Wichtigste und das hat mir dort wirklich sehr gefallen.Weiter ging es zur Brotbäckerei auf dem Lorettihof. Es ging über die Schwäbische Alb ziemlich bergauf und bergab.Vorbei an der Hohenzollernburg Sigmaringen,und dem Klosterbrauort Zwiefalten.
Der Loretto-Hof hatte wirklich noch schönes Roggenbrot im Angebot und ich nutze auch die Gelegenheit, dort im Hof Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. Dann machte ich mich weiter, wieder bergab und bergauf auf dem Weg Richtung Hohenzollern-Burg. 
Dort kam ich aber nicht mehr an sondern nur noch in der Nähe, wo ich ein schönes Zelt-Plätzchen auf einer Alb-Wiese fand. Ich kam mit einer Frau, die dort vom Wandern Pause machte, ins Gespräch. Sie wollte mir einen noch besseren Platz zeigen. Mit Blick ins Tal, doch das erwies sich als Balz -Platz für junge Heranwachsende. Und die wollte ich nicht stören. Also kehrte ich zu meiner ursprünglichen Stelle zurück.

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